Praktikum im C56

Dies ist ein weiterer Bericht über einen Praktikumstag an der ILB. Zum ersten Mal besuche ich ein Oberstufentandem, das C34.

Lehrerzimmer des C12-Tandems

Stundenplan des C34-Tandems

Gang im neueren Schulhaus

Geschichte der ILB / Das C-Cluster

Nach dem gestrigen Besuch im B34 erlebe ich dessen Fortsetzung – das C34. Nach der 6. Klasse wechseln die Lernenden üblicherweise vom B34 zum C34, was analog für die anderen Tandems gilt.

Hier möchte ich einige Infos weitergeben, die mir am ILB erzählt wurden.

Zu Beginn gab es an der ILB nur die integrative Volksschule (1.-4. Klasse). Später wurden zwei weitere Schuljahre angegliedert. Die 6 Schuljahre teilen sich ins A-Cluster (Eingang) und B-Cluster (Übergang) auf. Das C-Cluster (Ausgang) entwickelte sich weniger natürlich. Dort wird weniger integrativ gearbeitet, es herrscht mehr Druck, der Unterrichtsalltag ist geführter und es finden benotete Tests statt. Es besteht – um es mit schweizer Begriffen auszudrücken – wenig Austausch zwischen der Primar- und Oberstufe. Lehrpersonen aus der NMS (Neue Mittelschule) führen den Unterricht im Ausgang. In Österreich löste die NMS die Hauptschule ab. Die Entwicklung des Ausgangs folgte dieser Umstrukturierung. Ihre aktuelle Struktur besteht deshalb erst seit einem Jahr.
Die 380 Lernenden, welche die ILB besuchen, verteilen sich unregelmässig auf die drei Cluster. Der Übergang ist bildlich gesprochen der Bauch, denn hier werden die meisten Kinder beschult. Besonders ab der 5. Klasse kommen viele Lernenden aus der klassischen Volksschule hinzu, die das eigenverantwortliche Lernen noch nicht gewohnt sind und oft eine schwierige schulische oder familiäre Vergangenheit haben. Viele dieser Kinder sind I-Kinder (Integrationskinder). Es gibt Stimmen am ILB, die sich einen flexibleren Wechsel vom Übergang in den Ausgang wünschen, sodass es vermehrt möglich wäre, Lernende länger im Übergang zu behalten. Wegen der bewegten Vergangenheit im Ausgang sind jedoch weitere Veränderungen momentan nicht möglich und erwünscht.

Ich besuche heute das C34, welches 35 Lernende besuchen. Die meisten I-Kinder sind im C34, weshalb dieses Tandem als einziges von zwei Sonderpädagoginnen begleitet wird. Das C34 besitzt lediglich 2 Schulzimmer. Die Heilpädagogin erzählt mir, dass sie versucht hätten, Freiarbeit im C34 umzusetzen. Doch da die Lernenden diese Art zu arbeiten aus dem B34 kaum kennen, sondern lediglich Planarbeit gewöhnt sind, habe das nicht geklappt. Im C34 gibt es einen Stundenplan für alle Lernenden.

In den ersten beiden Morgenblöcken (8.30 – 11.30 Uhr) findet der Unterricht im Tandem statt. Danach werden Wahlmodule und Vertiefungen angeboten. Letztere sind für Lernende, die eine bestimmte weiterführende Schule besuchen möchten und daher in einzelnen Fächern sich weitere Kompetenzen aneignen müssen. Zu den Wahlmodulen gibt es Semestervorgaben. In der so genannten Freiarbeit können die Jugendlichen zwischen Mathe, Deutsch, Englisch und GeW (Geografie und Wirtschaft) wählen. Wie bereits erwähnt, arbeiten die Lernenden in der Freiarbeit eigentlich nach Plänen. Nächste Woche habe ich die Gelegenheit, während der Freiarbeit im C34 dabei zu sein und bin gespannt, wie sich die Lernenden während dieser Zeit organisieren.

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